Herbstrichtpreise: Erhöhung erreicht

Herbstrichtpreise: Erhöhung erreicht

Am 13. September nahm der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) an den Nachverhandlungen der Richtpreise für Brotgetreide teil. Eine Erhöhung konnte erreicht werden, aber der Druck auf die Produzenten steigt weiter an.

 

Nach den starken Reaktionen auf die erste Preisverhandlung im Juni war der Druck vor den Diskussionen gross. Die Getreideproduzenten erwarteten eine weitere Erhöhung um die gestiegenen Produktionskosten zu decken. Dies konnte nach intensiv geführten Verhandlungen mit Vertretern der Müller erreicht werden. Die Herbstrichtpreise wurden bei Fr. 58.50/dt für die Klasse Top, Fr. 55.50/dt für die Klasse I und Fr. 53.-/dt für die Klasse II festgelegt.

 

Der Vorstand des SGPV hat dieses Resultat zur Kenntnis genommen und schätzt die Situation im aktuellen Kontext als akzeptierbar ein. Es wurde deutlich, dass die gesamte Branche durch den Import von Fertigprodukten unter Druck gesetzt wird. Dieser Druck stammt von den Grossverteilern und industriellen Mehlkäufern, welche die Erhöhung des Schweizer Mehlpreises nicht unterstützten.

 

Der Vorstand des SGPV erwartet ein tatsächliches und echtes Engagement der Grossverteiler für eine Produktion und Verarbeitung in der Schweiz. Die obligatorische Deklaration des Produktionslandes für Backwaren, welche vom Parlament letztes Jahr verabschiedet wurde, ist vor diesem Hintergrund umso wichtiger und eine rasche Umsetzung durch den Bund ist zwingend notwendig. Die Marke «Schweizer Brot» ist hier bereits einen Schritt weiter und mehr als 250 handwerkliche Bäckereien benutzen die Marke bereits freiwillig, was sehr ermutigend ist!

 

Der Absenkpfad wird die Kosten und den Druck auf die Produzenten noch erhöhen. Neben den Preisen, welche für die Ernte 2023 unter Berücksichtigung der Entwicklung der Agrarpolitik verhandelt werden müssen, ist es zwingend notwendig, dass die Konsumenten betreffend die Herkunft von Backwaren sensibilisiert werden. Einkäufe müssen verantwortungsvoll und konsequent mit der Bevorzugung inländischer Produkte erfolgen.

 

 

 

 

SGPV / Bern, 21. September 2022

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Fritz Glauser, Präsident                              079 702 05 44

Pierre-Yves Perrin, Geschäftsführer                079 365 42 74