Der SGPV bedauert die Senkung der Zölle für Brotgetreide

Der SGPV bedauert die Senkung der Zölle für Brotgetreide

Am 28. September hat das BLW die ab dem 1. Oktober geltenden Zölle für Brotgetreide publiziert. Der SGPV stellt mit Bedauern fest, dass die Schutzzölle um Fr. 4.40/dt sinken und erwartet von den Branchenpartnern eine Unterstützung für die Inlandproduktion.

Ab dem 1. Oktober werden die Zollabgaben (Zollansatz und Garantiefondsbeiträge) für Brotgetreide um Fr. 4.40/dt gesenkt und fallen von Fr. 23.-/dt auf 18.60/dt. Diese Reduktion ist eine Folge einerseits des hohen Preisniveaus auf den internationalen Märkten und andererseits der tieferen Qualität der Ernte 2021 in Europa und weltweit. Trotz dieser Reduktion sollte der Importpreis für Top Qualität Weizen bei rund Fr. 53.-/dt liegen.

Die Zollabgaben waren seit dem 1. Oktober 2013 auf dem Höchstwert von Fr. 23.-/dt, was der Branche Stabilität und Sicherheit gab. Der SGPV stellt die Notwendigkeit der Anpassung ab dem 1. Oktober in Frage, da die Preisschwankungen auf den internationalen Märkten gross sind. Da die nächste Anpassung im Prinzip frühestens Anfang Januar 2022 erfolgen wird, erwarten wir vom BLW eine unmittelbare Korrektur, falls die internationalen Preise wieder sinken, um zu verhindern, dass Billigimporte das Schweizer Getreide konkurrieren.

Nach einer schwierigen Ernte 2021, die durch niedrige Erträge und teilweise katastrophale Fallzahlen gekennzeichnet war, erwarten die Produzenten von den Partnern der Branche (Händler, Müller) eine gelebte Partnerschaft und korrekte Preise. Die 2021 produzierte Menge ist gering, doch die Lagerbestände aus den letzten Ernten, die zum grossen Teil von den Produzenten finanziert wurden, deckt den Bedarf der Verarbeiter. Und die Qualität erreicht zwar keine Rekorde, ist aber ganz befriedigend, dank der ausgezeichneten Arbeit der Sammelstellen.

Nach vier Jahren mit Überschüssen (2017 bis 2020) kann die Vermarktung der Ernte 2021 unter besseren Bedingungen stattfinden, ohne Belastung durch zu hohe Lager. Deshalb erwartet der SGPV, dass die Produzenten für die Ernte 2021 mindestens die in der Branchenorganisation swiss granum ausgehandelten Richtpreise erhalten und dass die Anpassung der Zölle keine Auswirkungen auf die Vermarktung der einheimischen Waren hat.

 

 

SGPV / Bern, 29. September 2021

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