Delegiertenversammlung SGPV 2025: Die Produzenten stehen vor grossen Herausforderungen

Delegiertenversammlung SGPV 2025: Die Produzenten stehen vor grossen Herausforderungen

Mehr als 150 Delegierte und Gäste nahmen an der 39. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) am 4. November 2025 in Kerzers teil. Im statutarischen Teil wurde die Bilanz einer guten Ernte 2025 gezogen und ein neuer Präsident gewählt: Nach 18 Jahren Präsidentschaft von Fritz Glauser übernimmt David von Wattenwyl das Zepter des Verbands. 

An seiner letzten Delegiertenversammlung als Präsident des SGPV hob Fritz Glauser in seiner Eröffnungsrede die zunehmenden Interessenkonflikte hervor, denen die Produzenten ausgesetzt sind. Die grosse Kluft zwischen der Agrarpolitik, den Qualitätsanforderungen der Verarbeiter, den Beschränkungen bei den Betriebsmitteln, der Öffnung der Märkte, der Konkurrenz durch Importe und den Anforderungen der Konsumenten bringt die Produzenten fast zur Verzweiflung.

Der SGPV setzt sich dafür ein, die Agronomie und die Lebensmittelproduktion wieder in den Mittelpunkt der Debatten über die zukünftige Agrarpolitik zu stellen. Wenn diese die Produktionsbedingungen und die Situation der Bauern nicht berücksichtigt, hat sie keine Chance, akzeptiert zu werden. Unsere künftige Agrarpolitik muss für die Landwirte nachvollziehbar sein und von ihnen verstanden werden, wenn wir Ergebnisse erzielen und die gesetzten Ziele erreichen wollen.

Die Versammlung erlaubte einen Rückblick auf den Verband und die zahlreichen eingereichten Interventionen zu Gunsten der Lebensmittelproduktion: Beibehaltung der Richtpreise und Mengensteuerung beim Brotgetreide, Einsatz für Düngungsnormen, die dem Produktionspotenzial angepasst sind, Anstrengungen für einen besseren Grenzschutz für Futtergetreide und Ausbau des Proteinzahlungssystems für Brotweizen zur Unterstützung der Qualitätsstrategie der Branche.

Die Offensive der Grossverteiler für billiges Brot wurde scharf kritisiert, da sie die Arbeit der Branche diskreditiert und Druck auf die Produzentenpreise in Kauf nimmt. Diese Niedrigpreisstrategie lässt den Mehrwert der gesamten Wertschöpfungskette verschwinden und schwächt die Bemühungen um Qualität und einheimische Herkunft.

Im statutarischen Teil haben die Delegierten den Jahresbericht, die Konten, das Budget und das Tätigkeitsprogramm gutgeheissen. Die Delegierten nahmen zudem zwei Ersatzwahlen für den Vorstand vor: Adrian Brügger (FR) ersetzt Fritz Glauser und Dylan Zürcher (VS) ersetzt Bertrand Pillet.

Höhepunkt der Versammlung: die Wahl von David von Wattenwyl zum Präsidenten des SGPV. Der 34-Jährige bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb in Oberdiessbach (BE). Er tritt damit die Nachfolge von Fritz Glauser an, dem für sein 40-jähriges unermüdliches Engagement für die Getreideproduzenten (davon 18 Jahre als Präsident) herzlich gedankt wurde.

Präsentation SGPV