37. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes: Produzenten ständig unter Druck

37. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes: Produzenten ständig unter Druck

Mehr als 160 Delegierte und Gäste besuchten die 37. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) am 7. November 2023 in Kerzers. Im statutarischen Teil konnte die Bilanz einer enttäuschenden Ernte 2023 gezogen und auf den zunehmenden Druck auf die Produzenten hingewiesen werden. Urs Wellauer, Direktor des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister Verbands, zeigte die Herausforderungen und Chancen der Herkunftsangaben für Schweizer Getreide auf.

In seiner Eröffnungsrede erinnerte Fritz Glauser, Präsident des SGPV, an die Herausforderungen, denen sich die Schweizer Getreideproduktion gegenübersieht: Klimawandel, Extensivierung der Produktion, komplexe Agrarpolitik, hohe Produktionskosten und mangelnde Anerkennung der Arbeit der Produzenten.

Die Produzenten sind gewohnt zu produzieren, was der Markt verlangt und somit das, was die Konsumenten kaufen. Doch die Einkäufe der Verbraucher schwanken und sind alles andere als leicht vorauszusehen. In einem reichen Land wie der Schweiz machen die Ausgaben für Lebensmittel nur einen kleinen Teil des Haushaltsbudgets aus: eine breite Auswahl ist für den Grossteil der Schweizer Verbraucher erhältlich und erschwinglich. Was sollen die Produzenten daher produzieren? Grundnahrungsmittel wie Brotgetreide werden auf jeden Fall einen Platz in der Schweizer Landwirtschaft haben, aber Folgendes muss gewährleistet sein:

  • Eine Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der Bauern als Produzenten von gesunden, lokalen, qualitativ hochwertigen und ökologischen Lebensmitteln;
  • Eine vereinfachte und für den Landwirten verständliche Agrarpolitik;
  • Eine ausreichende Rentabilität für die Produzenten. Dies wird durch einen Grenzschutz, durch spezifische Beiträge, wo dies notwendig ist, und vor allem durch kostendeckende Preise und eine Aufwertung der Schweizer Produktion bis hin zum Konsumenten erreicht;
  • Eine gesunde und ausgewogene Marktverwaltung dank starken Produzentenorganisationen.

Die enttäuschende Brotgetreideernte 2023 wird eine Intervention des SGPV erfordern, um die Qualität zu optimieren, die verschiedenen Marktanteile auszugleichen und zu verhindern, dass die strategischen Lagerbestände die Produzentenpreise drücken. Die mit den Marktpartnern abgestimmten Massnahmen, wurden von den Delegierten akzeptiert und bestätigt.

Im statuarischen Teil genehmigten die Delegierten den Jahresbericht, die Jahresrechnung, das Budget, die Mitgliederbeiträge sowie das Tätigkeitsprogramm. Die Delegierten nahmen auch die Erneuerung der verschiedenen Organe des SGPV vor:

  • Fritz Glauser für als Präsident des SGPV für eine zweijährige Amtszeit wiedergewählt
  • Der Vorstand wurde ebenfalls für vier Jahre wiedergewählt, mit den folgenden neuen Mitgliedern: Eric Zimmermann (AG), David Aebi (BE), Markus Kneubühl (BE), Thierry Blaser (JU), Nadine Glauser (VD) und Urs Wegmann (ZH)

Im Schlussreferat zeigte Urs Wellauer, Direktor des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes (SBC), die Herausforderungen und Chancen von Herkunftsangaben für Schweizer Getreide auf.

 

SGPV

Bern, 7. November 2023

 

Für weiterführende Informationen

Fritz Glauser, Präsident                                       079 702 05 44

Pierre-Yves Perrin, Geschäftsführer                  079 365 42 74