Raps: neue Produzenten gesucht

Raps: neue Produzenten gesucht

Die anhaltend verlautende Kritik an Palmöl führt zu Anpassungen in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft: das Palmöl soll in immer mehr Produkten durch andere Pflanzenöle wie zum Beispiel Rapsöl ersetzt werden. Dabei wird auch bewusst auf die Schweizer Produktion gesetzt, da auch die Regionalität und somit die Herkunft des Öls den Konsumenten fortwährend wichtiger wird.

Bedeutende Anpassungen passieren auf dem Markt für pflanzliche Öle: die Lebensmittelindustrie zeigt sich aufgeschlossen gegenüber den zahlreichen kritischen Stimmen gegen Palmöl und ersetzt es wo technologisch möglich schrittweise durch alternative Pflanzenöle wie Rapsöl.

Diese positive Marktentwicklung, zusätzlich verstärkt durch die Wichtigkeit der Herkunft, bedeutet ein enormes Potential für die Schweizer Produzenten, um die Nachfrage zu erfüllen. Sind für die Ernte 2019 noch 91‘000 Tonnen unter Vertrag, haben die Ölwerke für die Ernte 2020 einen Bedarf von 106‘000 Tonnen Raps!

Gerne ist der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) bereit die Ölwerke bei der Bedienung von zusätzlichen Absatzmärkten zu unterstützen. Dabei spielen die Produzenten die entscheidende Rolle, da aktuell die angebauten Rapsmengen nicht ausreichen um die steigende Nachfrage zu decken. Bis zum 16.06.2019 können sich die Produzenten für die Produktion von Ölsaaten für die Ernte 2020 anmelden. Durch die neue Marktsituation sind neue interessierte Produzenten von Raps herzlich willkommen.

Verarbeitungskapazität – leider nicht unlimitiert

Die steigende Nachfrage nach Schweizer Rapsöl hat jedoch auch eine Schattenseite. Die Ölwerke gelangen an ihre Kapazitätsgrenzen, trotz Ausbau des Schichtbetriebes. Um trotzdem die Nachfrage des Marktes nach Rapsöl möglichst decken zu können, sinkt die zuteilbare Menge an Sonnenblumen. Sonnenblumenöl aus Schweizer Produktion wird weniger stark nachgefragt als Rapsöl, da es sich nicht in gleichem Masse wie Rapsöl als Ersatz von Palmöl eignet.

Alle Produzenten von Sonnenblumen sind deshalb aufgefordert den Anbau zu reduzieren, um Kürzungen der Zuteilungsmenge zu vermeiden. So kann einerseits die benötigte Rapsanbaufläche geschaffen und andererseits verhindert werden, dass zu viele Sonnenblumen auf den Markt gelangen, die weder verarbeitet werden können, noch eine gesicherte Abnahme haben.

Bern, 03. Juni 2019